Markt Schwaben – 22.06.2009. Gerade auf den Autobahnen
der Umgebung wurde das Technische Hilfswerk Markt Schwaben in den
letzten Jahre häufig zu Einsätzen gerufen. Räumarbeiten,
Ladungssicherung oder die Bereitstellung von Licht und Strom stehen
dabei weit oben in der Liste. Die Arbeit an befahrenen Autobahnen birgt
ein enormes Gefahrenpotential. Ein Vortrag der Autobahnpolizei, mit der
das THW bei der Arbeit an Verkehrswegen partnerschaftlich
zusammenarbeitet, vermittelte rechtliche Neuerungen, sensibilisierte
neue Helfer und stellte Sicherheitstipps aus der Praxis zur Diskussion.
In seinem Vortrag über Gefahren bei der Arbeit auf den Autobahnen der Umgebung verwies Polizeihauptkomissar M. Wegmeier auf zahlreiche Unglücksfälle der letzten Jahre, die beispielsweise nach Pannen oder Unfällen aufgetreten waren. Er beklagte die geringe Bereitschaft mancher Fahrer, ihren Fahrstil zum Schutz der arbeitenden Hilfskräfte entsprechend anzupassen. Sehr häufig werden abgesperrte Bereiche vollständig übersehen oder sogar Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen gerammt. An zahlreichen Beispielen konnte der Referent die drastischen Auswirkungen außer Kontrolle geratener Lastwagen eindrucksvoll darstellen. Unfälle mit Sachschaden bei Absperrungen und anderen Arbeiten auf Autobahnen besitzten hohe Regelmäßigkeit; trotz vorbildhafter und oft über das Maß der Vorschrift hinaus gehender Warnmaßnahmen verloren aber auch mehrere seiner Kollegen in den letzten Jahren ihr Leben.
Aus seiner täglichen Arbeit als Leiter des Gefahrengut-Trupps Oberbayern-Nord lieferte M. Wegmeier zudem eine Checkliste für das Verhalten bei Einsätzen auf Verkehrswegen, die klare Anweisungen für die Helfer des THW bereitstellt. Diese ergänzt die bereits in der THW-eigenen Ausbildung vermittelten Maßnahmen. Neben den Präventiva sei jedoch stets eine schnelle Fluchtmöglichkeit in einen sicheren Bereich vorzubereiten.
Im Münchner Osten bietet die elektronische Infrastruktur der Autobahnen außerdem noch zusätzliche Wege, Autofahrer frühzeitig zu warnen. Der Polizist verwies auf die Schilderbrücken, die zwar größtenteils automatisch den Verkehr regeln, jedoch auch per Meldung an die Polizei auf Gefahren hinweisen können. Bei einem Einsatz lässt sich somit bereits Kilometer vor der Gefahrenstelle der Verkehr entsprechend vorwarnen. Alle Hilfskräfte versuchen jedoch, Fahrbahnen nur so weiträumig wie nötig zu sperren und auch möglichst schnell wieder freizugeben.