BRK-Großübung 15.09.2024

Ein langes Wochenende stand vom 14. bis zum 15.09.2024 für viele Einsatzkräfte im Raum. In Markt Schwaben und Umgebung fand die Großübung des BRK statt. An dieser nahmen neben BRK und BRK-Jugend auch Feuerwehr, Polizei und das THW Markt Schwaben sowie die THW-Jugend Markt Schwaben wieder teil.

 

Wie bereits letztes Jahr waren auch Kräfte des THW Markt Schwaben bereits im Vorfeld in die Planung, Übungsleitung und zum Aufbau der verschiedenen aufwendigen Übungsszenarien stark mit eingebunden.

Im Folgenden werden einmal verschiedene Übungsszenarien aufgezeigt, an welchen unsere Jugend- & Einsatzkräfte in der Abarbeitung beteiligt waren:


Samstag, 08:30 Uhr – Übung Klärwerk Neufinsing

Vor Ort begann der Tag für die Einsatzkräfte des THW mit dem Umpumpen der Vorklärbecken, einer wichtigen Maßnahme zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Anlage im Katastrophenfall. Im weiteren Verlauf der Übung folgte um 11:45 Uhr ein stiller Alarm mit dem Szenario „ABC-Explosion, Gefahrstoffe-Verpuffung Kläranlage“. Vor Ort stellte sich heraus, dass vier verletzte Personen im Tunnelsystem des Klärwerks eingeschlossen waren. Sechs Atemschutzträger übernahmen die anspruchsvolle Rettung der realistisch geschminkten Verletzten aus den engen Tunneln. Diese wurden anschließend an das BRK übergeben, um die medizinische Versorgung zu übernehmen. 


Samstag, 19:10 Uhr – Übung PKW in Bus, VU MANV bei Anzing

Am Samstagabend ging es für den zweiten Teil der THW-Einsatzkräfte sowie der Jugend mit einem MANV (Massenanfall von Verletzten) in Anzing los. Hier gab es einen VU (Verkehrsunfall) mit vier beteiligten Fahrzeugen. Einer der PKWs überschlug sich und ein weiterer kollidierte seitlich in einen Bus. Der überschlagene PKW, welcher später auch in Flammen aufging, wurde durch Feuerwehr und BRK abgearbeitet. Den PKW, welcher in den besetzten Linienbus rauschte, galt es für THW und THW-Jugend gemeinsam mit der Feuerwehr und dem BRK abzuarbeiten. Die Herausforderung lag hierbei in der großen Anzahl der Verletzten, sowie dem außergewöhnlichen Szenario, bei welchem der PKW seitlich in dem Bus steckte. Hierbei galt es viel mit den erlernten Fähigkeiten zu improvisieren.

 

Samstag 23:10 Uhr – Übung Absturz Kleinflugzeug in Poing

Direkt im Anschluss ging es nach Poing zu einem Kleinflugzeugabsturz. Die THW-Jugend sicherte unmittelbar nach Absprache mit den Feuerwehr- & Rettungsdienst-Einsatzleitern die Kleinflugzeugmaschine mittels Baustütze so ab, dass die BRK-Kräfte sich um die verletzte Person in der Maschine kümmern konnten. Die THW-Kräfte wurden währenddessen zu einem nahen Verkehrsunfall gerufen, bei welchem eine Person aus einem Auto befreit werden musste.

Nachdem auch diese Übung erfolgreich gemeistert wurde, gab es für die Junghelfer erst einmal Nachtruhe. So konnten sie sich von den anstrengenden Übungen erholen und Kraft für den nächsten Tag schöpfen.


Sonntag, 01:29 Uhr – Übung auf der BAB 94

Für die Einsatzkräfte des THW war die Nachtruhe aber noch in weiter Ferne, denn kaum im Ortsverband zurück, ging es auf die Autobahn, auf welcher sich ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignete. Ein PKW wurde durch die Leitplanke durchbohrt und ein anderer fuhr einem LKW hinten auf. Hauptziel war es zunächst alle Verletzten aus den Autos zu befreien und dem BRK die Versorgung dieser zu ermöglichen. In enger Zusammenarbeit mit den vor Ort befindlichen Feuerwehrkräften sowie dem Rettungsdienst wurde die Leitplanke durch das THW fixiert, damit die Feuerwehr das Dach des PKWs öffnen konnte. Auch bei dem zweiten verunfallten PKW konnte die verletzte Person erfolgreich gerettet werden.

Mit diesem guten Gefühlt ging es für die THW-Kräfte zurück in den Ortsverband, um auch endlich für ein paar Stunden die Augen zu machen zu können.


Sonntag, 08:06 Uhr – PKW in Baugerüst in Markt Schwaben

Kaum ein bisschen geschlafen, ging es in der Früh schon zur alten Grafen-von-Sempt Mittelschule in Markt Schwaben. Hier ist ein PKW in ein Baugerüst gerast. Nun galt es einerseits den Fahrer aus seinem PKW zu befreien, als auch das Baugerüst zu sichern und die darauf befindlichen Personen herunter zu retten. Zusammen mit der Tiefen- & Höhenrettung der Feuerwehr und den BRK-Kräften konnten die Personen, unter anderem mit einem Leiterhebel, wieder sicher auf den Boden gebracht werden, wo diese durch den Rettungsdienst versorgt werden konnten.


Sonntag, 10:04 Uhr – PKW aus Parkhaus in Markt Schwaben

Direkt im Anschluss ging es auf das Gelände der Firma Ginger in Markt Schwaben. Hier rauschte ein PKW durch die Außenbegrenzung des Parkhauses und drohte abzustürzen. Zudem wurden am Boden zwei Personen von großen und schweren Kabeltrommeln erfasst. Diese galt es mittels Hydropresse zu befreien und zu betreuen. Während die THW-Jugend sich hierum kümmerte, sicherten die THW-Kräfte das Fahrzeug vor dem Absturz und zogen es mittels Mehrzweckzug und verschiedener Unterbauungen so weit zurück in das Parkhaus, dass der Rettungsdienst die darin befindliche Person versorgen und anschließend aus dem Fahrzeug befreien konnte.

 

Sonntag, 12:20 Uhr – Verschüttete Person im Kieswerk bei Forstinning

Als letzte Übung ging es dann in ein Kieswerk im Ebersberger Forst. Hier wurden mehrere Personen verschüttet, welche auf unterschiedlichste Arten wieder befreit werden mussten. Einerseits wurden mit Schaufeln Verletzte direkt aus dem Erdreich gerettet, andererseits musste mit schwerem Gerät gearbeitet werden. Eine weitere Person befand sich in einer Betonröhre, deren Eingang durch einen schweren Betonblock unpassierbar war. Nachdem, nach Absprache mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst, die Rettung mit dem Aufbruchhammer zu lange dauerte, wurde eine „Crash-Rettung“ eingeleitet. Hierzu wurde der Betonblock mittels Winde unseres Gerätekraftwagens von der Röhre gezogen. So konnte die Person unbeschadet aus der Betonröhre befreit werden.


30 Stunden, 60 THW-Kräfte und 10 abgearbeitete Übungszenarien


Die Zahlen, Daten und Fakten sprechen für sich. Die Übung war aus THW Markt Schwaben und THW-Jugend Markt Schwaben Sicht ein voller Erfolg. Wie bei jeder Übung konnten die Organisationen erneut dazu lernen. Vor allem aber zeigte sich bei dieser Übung, dass sich die regelmäßige Ausbildung und das regelmäßige Training in den Diensten und Jugenddiensten auszahlt!

Diese Großübung unterstreicht einmal mehr die Bedeutung organisationsübergreifender Trainings für die Sicherheit der Region und stärkt den Gemeinschaftsgeist aller Beteiligten. Gerade im Ernstfall ist eine enge und gut eingespielte Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen entscheidend – und genau das wurde an diesen Tagen eindrucksvoll demonstriert. 


Wir danken dem BRK, für die Hauptorganisation und das wir wieder mit dabei sein durften. Wir danken allen beteiligten Organisationen für die gute Zusammenarbeit in den Übungsszenarien. Und wir danken allen beteiligten Firmen, die ihr Gelände, ihren Bus oder sonstiges für diese Großübung zur Verfügung gestellt haben! Nur so können solche Übungen so groß und realitätsnah ausgeführt werden, dass der Katastrophenschutz im gesamten Landkreis Ebersberg für zukünftige Einsatzlagen davon profitiert. 


Das Technische Hilfswerk in Markt Schwaben steht als Einsatzorganisation des Bundes zur Unterstützung des Katastrophenschutzes in den Landkreisen Ebersberg und Erding zur Verfügung. Darüber hinaus kommen die ca. 150 Einsatzkräfte auch überregional zum Einsatz. Das Einsatzteam setzt sich aus Helferinnen und Helfern aus den Landkreisen Ebersberg & Erding zusammen. Der Ortsverband Markt Schwaben verfügt über diverse Einsatzfahrzeuge und Spezialgeräte.

 
 Fotos
 



Übung Kieswerk


Übung Klärwerk


Übung Klärwerk


Übung MANV Bus

 
     
 
Artikel #792 erstellt/geändert von Timo Ehrsam am 2024-10-20 12:36:54